(1Thessalonicher 5,19)
Polizistinnen und Polizisten begegnen in ihrem Dienst immer wieder Menschen, die von einem „Ungeist“ angetrieben sind. Die Haltungen und Handlungen dieser Menschen sind dann auch entsprechend. Bei der Frage, wie Sie als Polizistin und Polizist diesen Menschen begegnen sollen und wollen, kommen Sie nicht umhin, zunächst sich selbst zu vergewissern, „wes Geistes Kind“ Sie sind, zu reflektieren, welcher „Geist“ Sie antreibt. Ohne diese ständige Reflektion steht ihr Denken und Handeln in der Gefahr, seine Orientierung verlieren.
Eine gute und hilfreiche Orientierung findet sich in der Bibel beim Apostel Paulus: „Wir bitten Euch: weist die zurecht, die ein unordentliches Leben führen, ermutigt die Ängstlichen, nehmt euch der Schwachen an, seid geduldig mit allen!“
(1Thessalonicher 5,14)
Das hört sich fast wie ein Programm für die Polizei an und ich wage zu behaupten: Mit dieser Geisteshaltung können Sie, mit sich selbst und Ihrem Beruf ganz identisch, für Recht und Ordnung sorgen, mit allem notwendigen Nachdruck und manchmal auch Zwang und dabei gleichzeitig im vom „Ungeist“ beseelten Menschen immer noch den Mitmenschen sehen und seine unantastbare Menschenwürde achten.
Weiter sagt Paulus: „Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergilt, sondern bemüht euch immer, einander und allen Gutes zu tun.“ (5,15) Und dann einen ganz entscheidenden Satz: „Löscht den Geist nicht aus!“ (5,19)
Auf die Herausforderungen Ihres Berufs bezogen könnte man deuten:
Achten und hüten Sie den Geist der Menschlichkeit sowohl im Umgang mit dem sogenannten „polizeilichen Gegenüber“, als auch mit den Kolleginnen und Kollegen. Fragen Sie sich immer wieder selbst, von welchem Geist Sie beseelt sind und wehren Sie sich gegen das Erlöschen des „guten Geistes“ in Ihnen, besonders, wenn Sie durch das Verhalten anderer herausgefordert werden! Dann dürfen Sie beruhigt davon ausgehen, dass Sie identisch mit sich selbst und damit authentisch Ihren Dienst ausüben können.